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Tagebuch einer Kortison Therapie:

Im August 2007 bekam ich wegen eines Schubes Kortison. Parallel zu dieser Therapie, die überwiegend Ambulant durch geführt wurde, habe ich auch ein Tagebuch geführt. Hier nun das Ergebnis…

Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 | Tag 4 | Tag 5

Tag 1:

Ich hatte am Vormittag um 10:00 Uhr einen Termin im Krankenhaus. So gegen 09:00 Uhr wurde ich abgeholt. Denn das Krankenhaus ist in Linz und ich wohne ca. 45 KM nördlich von Linz. Da mir meine Beine Probleme machten, hatte ich sehr große Schwierigkeiten ohne das ich mich wo an lehnen konnte voran zu kommen, Deshalb war schon der Weg zum Taxi sehr auswendig und auch anstrengend für mich.

Obwohl es mir sichtbar schlecht ging hatte ich ein schlechtes Gewissen weil ich 5 min Später kam, ich war also erst um 09.05 Uhr an dem vereinbarten Treffpunkt vor dem Haus wo ich Wohne. Nichts desto Trotz klappe alles und ich war gegen 09.45Uhr am Krankenhaus. Voller Eifer machte ich mich zur Multiple Sklerose Ambulanz auf.

Unter normalen Umständen brauch ich dafür in etwa. 3-5 Min. Heute brauchte ich gut 2-mal so lang, also 10 Min.

Ich kam jedenfalls pünktlich an. Bei der Anmeldung aber musste ich mich echt festhalten, denn ich konnte nicht mehr stehen. Außerdem hatte ich  plötzlich starke Schmerzen im linken Oberschenkel. Wegen der Scherze brach ich kurzfristig in Tränen aus. Es wurde dann auch schnell eine Schwester gerufen die mir einen Rollstuhl, auf meine bitten brachte. Nach einer kurzen Aufnahme, brauchte ich dann erst mal Zeit für mich um mich wieder zu beruhigen

Leider war in der Ambulanz viel los, so dass ich eine gute Stunde warten musste. Aber das war halb so schlimm, denn ich konnte sitzen.

Dann im Untersuchungszimmer meinte der Doktor nur zu mir, wie den meine den Meinung über meine Momentane Situation wäre. Ich sagte ihm darauf nur, dass ich wohl nicht um eine Kortison Therapie umher kommen werde. Auch sagte ich zu Ihm, dass ich mir noch nicht sicher sei ob die Therapie über 3- oder 5 Tage gehen sollte. Der Doktor meinte dann nur das 5 Tage sicher besser seien. Ich dachte mir nur: “Du hast das gelernt und wirst wissen was richtig ist“.

Nee Scherz bei Seite. Ich hab die Multiple Sklerose schon so lange das ich einschätzen kann welcher Zeitraum besser ist. Noch bevor mit der Therapie angefangen wurde wollte der Doktor mir noch Blut abnehmen und noch auf die Werte warten. Wegen Problemen im Labor dauerte das Warten ca. 2 Std. Ich hatte nichts mehr vor, so machte es mir nicht so viel aus.

Dann wie die Blutwerte alle da Waren, fing dann die eigentlich Kortison Therapie an. Es war ja für mich nichts Neues mehr und so beobachtete ich die Infusionsfalsche, wie sie immer Weniger wurde. Nebenbei erledigte dann auch noch ein paar Anrufe. Ich rief meine Schwiegermutter in Spee und meine Freundin an und erzählte ich was Sache war.

Die Infusion war dann auch bald fertig und so schaute ich mich nach einer Schwester um die mir die Nadel raus machte. In der zwischen Zeit kam auch der Doktor und gab mir den Bericht und das Rezept für die weiteren Medikamente, das ich die Kortison Therapie weitermachen konnte. Der Doktor machte mir dann die Nadel raus und lies mich wieder springen, wenn man das so nennen kann.

Nach ein paar schritten hätte ich (Freuden) Tränen ausbrechen können. Ich konnte wieder ohne das ich mich wo anhalten musste laufen. Zwar noch nicht schnell, aber das ging wieder. Da ich tierisch Hunger hatte, es war mittlerweile schon 15 Uhr, machte ich mich dann als erstes auf den Weg in Richtung Kaffee und kaufte mir zwei Wurstwecken / Wurstsemmeln. Ich ging dann raus, vor das Krankenhaus setze mich dort hin und fing an die Wurstwecken / Wurstsemmeln zu essen. Ich sag euch das hat gut getan, was in den Magen zu bekommen.

Die verging dann auch recht schnell bis das Taxi kam und so war ich wieder auf dem in Richtung nach Hause. Die Taxifahrerin musste noch was erledigen und so nutze ich es auch aus noch was zu erledigen, den ich musst noch Geld auf meinem Konto hier in Österreich, von meinem Deutschen Konto einzahlen.

Da sich das alles auf dem Weg in Richtig nach Hause erledigen lies, dauerte es dann noch gut eine halbe Stunde und ich war zu Hause. Meine Freundin nahm mir dann gleich das Rezept für die für die Medikamente, wegen der weiteren Therapie ab und ging in die Apotheke damit diese dort bestellt werden konnten.

Meine Freundin und ich aßen dann noch eine Kleinigkeit und hüteten den restlichen Abend die Couch. Später am Abend rief dann noch bei meinen Eltern an und erzählte auch ihnen was Sache war. Den restlichen Abend schaute ich dann noch Fernsehen und ging so gegen halb 11 ins Bett. Davor weckte meine Freundin die bereits eingeschlafen war.

Resümee vom ersten Therapie Tag. So langsam wie sich alles bessert könnte es nach meiner Erfahrung, eine echt lange Schubfreie Zeit nach der Therapie werden. Unter der Voraussetzung das es so Langsam weiter geht mir der Besserung.


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Tag 2:

Geschlafen habe ich so gut wie schon lange nicht mehr. So das ich fast zur selben Zeit wie meine Freundin aufgewacht bin. Meine Freundin musste um 06:15 Uhr außer Haus, den sie musste zur Arbeit. Ich lag dann noch gut eine oder ein ½ Stunden im Bett und hörte Radio. Dann so gegen 08:00 Uhr rief ich beim Hausarzt an um zu erfragen ob ich dort die Ambulante Korrosion Therapie weiter machen konnte. Nach ein paar Frage, z.B. ob ich die Nötigen Medikamente denn alle hab, war klar das ich gleich kommen sollte. Ich rief dann meine Schwiegereltern in Spee an und Fragte ob mich jemand von Ihnen denn bitte holen könnte und zum Hausarzt fahren. Das war kein Thema und so zog ich mich an und machte mich auf den Weg nach untern vors Haus.

Beim Hausarzt dauerte es dann ein bisschen bis ich die Infusion bekam. Nach dem ich vom Hausarzt an die Infusion gehängt wurde. Drehte ich die Rollklemme ein bisschen weiter auf, den ich hatte keine Lust wieder ein Stunde oder mehr zu warten bis die Infusion rein gelaufen war.

Nicht das jetzt ein Missverständnis entsteht. Ich hab in letzen 16Jahren wo jetzt die Multiple Sklerose bei mir bekannt ist zahlreiche Solcher Infusionen bekommen und so kann ich es einschätzen wann die Infusion zu schnell rein läuft um die dann Nötigenfalls wieder langsamer zu drehen.

Nachdem die Infusion fertig und auch die Nadel draußen war Fragte ich noch wann ich den Morgen kommen solle und rief dann meinen Schwiegervater in Spee an der mich dann nachhause fuhr. Dort fing ich wieder an die Coach zu hüten und schaute Fernsehen.

Resümee vom 2 Tag. Es bessert sich nach wie vor alles in Langsamen Schritten. Auch heute gilt das von gestern. Wenn es so weiter geht, dann stehen die Chancen für eine lange schubfreie Zeit nach der Kortison Therapie recht gut.


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Tag 3

Geschlafen habe ich auch die vergangene Nacht wieder sehr gut. Das echt, im wahrsten Sinne des Wortes. Hab sogar meine Blase verschlafen die sich leeren wollte. Ich denke ihr wisst schon was passiert ist. Bitte nicht Lachen deswegen!!! Durch das Kortison wird die Blase gereizt, so dass ich am besten am Klo hätte schlafen sollen. Weil ich auch Tagsüber sehr oft deswegen hab aufs Klo gehen müssen.

Wie immer bin ich zur selben Zeit aufgewacht wie meine Freundin. Dieses Mal bin ich aber echt wieder Tief eingeschlafen, so dass ich dann eine gute Stunde nachdem ich eigentlich aufstehen wollte aufgewacht bin. Ich bin zwar echt erschrocken, aber dennoch pünktlich zu meiner 3. Kortison Portion gekommen. Ich habe einfach Sachen die ich in der Früh erledigen wollte auf später verschoben.

Wie gestern schon hatte es wieder ein bisschen gedauert bis ich die Infusion bekam. Dennoch habe ich heute nichts am Tempo der Infusion gemacht. Ich habe sie so rein laufen lassen, wie es der Hausarzt eingestellt hatte und stattdessen ein bisschen geschlafen. Mal was anderes sich die Infusion im Schlaf geben zu lassen. Es hat aber echt gut getan, dass ich das so gemacht habe. Nach dem ich mit der Infusion fertig war hat mich dann mein Schwiegervater in Spee nach Hause gefahren.

Dort habe ich mich dann ein Weilchen auf die Couch gelegt und Fernsehen geschaut. Bis ich dann eine kleine Partie Age of Empires angefangen habe. Die dann doch etwas Länger gedauert hat als ich dachte. Aber ich habe gewonnen. Neben dem Age of Empires spielen habe ich mir dann auch noch was gegessen.

Die nächste Portion Kortison bekomm ich erst wieder Übermorgen, da somit eine Art ausschleichen der Therapie begonnen wird. Was dann weiter fort geführt wird bei der übernächsten Portion, da dann u.a. ein Sonntag dazwischen ist. So das ich dann am kommenden Montag, dem 06.08.2007 mit der aktuellen Kortison Therapie fertig sein werde.

Resümee des Tages bis jetzt, es ist 16.45 Uhr. Die Kortison Therapie schlägt so an wie ich mir gewünscht habe. Also mit einer langsamen Besserung von Tag zu Tag. Ich beginn auch schon wieder mehr Vertrauen zu bekommen. Was das frei laufen, also ohne sich immer an der Wand festzuhalten, angeht.


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Tag 4

Geschlafen habe ich nicht so gut. Was evtl. daran liegen könnte das ich mich viel am Vorabend, also dem Freitag, beschäftigte. Auch könnte es daran gelegene haben das ich einen Tag mit dem Kortison ausgesetzt habe. Ich weiß es nicht, wieso ich nicht so gut geschlafen habe. Es ist mir auch egal, weil ich nichts mehr dran ändern kann.

Auf jeden Fall haben meine Freundin und ich uns nach einem kurzen Frühstück auf den Weg zum Hausarzt gemacht. Da dort sehr viel los war, musste ich dann noch gut eine ¾ Stunde warten bis ich meine Infusion bekam. Die Infusion lief dann so gut eine halbe bis ¾ Stunde.

Meine Freundin erledigte in der Zwischenzeit ein paar Sachen in der Stadt. Sie meinte das Sie, nach dem sie alles erledigt hätte evtl. nach Hause gehen würde. Da es bei Ihr länger gedauert hatte, konnten wir beide dann zusammen wieder nach Hause gehen.

Auf dem Weg machten wir uns Gedanken was wir am Wochenende zum Essen kochen könnten. Gut ok für heute, Samstag, hatte wir schon was. Es sollte Bernerwürstchen geben. Das geht einfach, schnell und schmeckt immer gut. Für den Sonntag hatten wir dann auch was gefunden. Wir hatten uns für Schweine Medaillons mit einer selber zusammen gebastelten Soße und Reiß entschieden. Der Einkauf hierfür war quasi auf dem Weg nach Hause zu erledigen, den ein Supermarkt war am Weg.

Nach dem der Einkauf erledigt war, gingen wir nach Hause. Machten uns die Bernerwürstchen und hüteten den Rest vom Tag die Couch. Ich sag euch vor dem Fernseher schläft es sich doch immer noch echt gut ;-)

Resümee des Tages: Heute bin ich echt viel gelaufen. Es dürften so gut 1,5 Km gewesen sein. Was mich sehr glücklich macht ist die Tatsache, dass ich nicht einmal fertig war. Fertig im sinne ich kann nicht mehr und brauch dringend eine Pause. Dem war da nicht so.


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Tag 5

Heute gab es die vorerst letzte Portion Kortison. Ich hoffe das echt lange dauern wird bis zum nächsten Schub, sprich bis zum Nächsten Mal Kortison.

Es ist echt ein blödes zeug das Kortison. Aber es hilft und das immer schnell. Genau das ist es jedes Mal wert sich die Begleiterscheinungen, wie Stuhlgangprobleme, Sodbrennen, kalt schweißig, reiz Blase u.v.m. sich an zu tun.

In den nächsten Tagen nun wird das Kortison noch nachwirken und dann wird sich zeigen ob alle Beschwerden, die ich hatte, dann auch weg sind. So wie es im Moment aussieht hab ich gute Chancen, das dem auch so sein wird.

Ich hoffe euch mit diesem kleinen Tagebuch, einen Einblick gegeben zu haben wie sich ein Multiple Sklerose Kranker während eines Schubes / einer Kortison Therapie fühlt.


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